Die Ereignisse überschlagen sich und es wird deutlich, dass neben dem in keiner Weise zu rechtfertigenden Angriff auf die Ukraine auch Putins Drohungen gegen die westliche Welt immer gefährlichere Ausmaße annehmen. Die Organisator*innen der Russischen Filmtage in Münster und Düsseldorf halten es deshalb für unangemessen, dieses seit vielen Jahren bewährte Projekt zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen. In dieser Situation gilt unsere Aufmerksamkeit der Entwicklung in der Ukraine. Wir glauben zudem, dass es Abstand braucht, den ausgewählten Filmen den adäquaten Raum zu geben.
Wir solidarisieren uns mit der Ukraine und allen russischen Bürger*innen, die sich gegen den Krieg und für die Demokratie einsetzen.
Die Russischen Filmtage wurden 2009 ins Leben gerufen. Wir verstehen sie als Möglichkeit des Dialogs der Kulturen und die Filme als Fenster in dieses große, vielfältige Land. Die Filmtage sind nicht das Sprachrohr staatlicher Propaganda. Die meisten der Regisseur*innen der in den letzten 14 Jahren gezeigten Filme gehören der Opposition an, die sich öffentlich gegen den Krieg und für Demokratie und Frieden positionieren. „Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg“, schreibt Sigmund Freud in einem Brief an Albert Einstein. Deshalb hoffen wir auf den Frieden in der Ukraine und darauf, die Russischen Filmtage Münster und Düsseldorf zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
—Gesellschaft zur Förderung der deutsch-russischen Beziehungen Münster/Münsterland e.V.
—Filmwerkstatt Münster e.V.
—Filmmuseum Düsseldorf