Der neoimperiale Krieg Russlands hat das Ziel, die Ukraine und ihre staatliche Souveränität zu vernichten. Auf diesem Hintergrund haben sich die Organisator*innen der Russischen Filmtage Münster entschlossen, dieses bisher erfolgreiche Projekt weiter zu entwickeln. Mit dem Projekt cinema → ost | Osteuropa im Spiegel des Films richten wir unseren Fokus auf die heute souveränen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.

Damit bereiten wir das für März 2024 geplante Projekt cinema → ost vor. Die Filmwerkstatt Münster und die Deutsch-Russische Gesellschaft Münster wollen damit der Kultur der ehemaligen Kolonien Russlands Raum geben. Dabei soll die innere kulturelle Kolonisierung der zahlreichen in Russland lebenden nichtrussischen Ethnien nicht vergessen werden.

Aus aktuellem Anlass zeigt der Filmclub ein ukrainisch-russisches Filmwochenende. Beide Länder haben eine reiche Filmkultur, geprägt von starken Bildern und Geschichten. Viele Künstler*innen aus der Ukraine wie auch aus Russland setzen sich dabei kritisch sowohl mit ihrer Lebenswirklichkeit als auch der jeweiligen aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation auseinander.

Wir wollen die Filmschaffenden sichtbar machen und die filmischen Arbeiten beider Länder in den Dialog bringen. Die Erlöse der Veranstaltungen werden für Kulturschaffende in der Ukraine gespendet.

VERSCHIEBUNG RUSSISCHE FILMTAGE 2022

Die Ereignisse überschlagen sich und es wird deutlich, dass neben dem in keiner Weise zu rechtfertigenden Angriff auf die Ukraine auch Putins Drohungen gegen die westliche Welt immer gefährlichere Ausmaße annehmen. Die Organisator*innen der Russischen Filmtage in Münster und Düsseldorf halten es deshalb für unangemessen, dieses seit vielen Jahren bewährte Projekt zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen. In dieser Situation gilt unsere Aufmerksamkeit der Entwicklung in der Ukraine. Wir glauben zudem, dass es Abstand braucht, den ausgewählten Filmen den adäquaten Raum zu geben.

Wir solidarisieren uns mit der Ukraine und allen russischen Bürger*innen, die sich gegen den Krieg und für die Demokratie einsetzen.

Die Russischen Filmtage wurden 2009 ins Leben gerufen. Wir verstehen sie als Möglichkeit des Dialogs der Kulturen und die Filme als Fenster in dieses große, vielfältige Land. Die Filmtage sind nicht das Sprachrohr staatlicher Propaganda. Die meisten der Regisseur*innen der in den letzten 14 Jahren gezeigten Filme gehören der Opposition an, die sich öffentlich gegen den Krieg und für Demokratie und Frieden positionieren. „Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg“, schreibt Sigmund Freud in einem Brief an Albert Einstein. Deshalb hoffen wir auf den Frieden in der Ukraine und darauf, die Russischen Filmtage Münster und Düsseldorf zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

—Deutsch-Russische Gesellschaft Münster e.V.
—Filmwerkstatt Münster e.V.
—Filmmuseum Düsseldorf
MÜNSTER

6. bis 27. März 2022
im Schloßtheater


DÜSSELDORF

Soli-Veranstaltung 12. März 2022
5. bis 28. März 2022
im Filmmuseum Düsseldorf / Black Box