Die Kraniche ziehen (OmdtU) | Летят Журавли

UdSSR 1957 // Drama // R: Michail Kalatosow // B: Wiktor Rosow // K: Sergei Urussewski // D: Tatjana Samoilowa, Alexei Batalow, Wassili Merkurjew // 95 Min.

In der ehemaligen Sowjetunion gab es ein staatliches Kino, das phasenweise durch die Langeweile von Propaganda und Konfektion gekennzeichnet war. Ende der 1950er-Jahre aber blühte ein eigenständiges Filmschaffen auf, das im Rahmen der Staatsproduktion dank einem später als Tauwetter bezeichneten kulturellen Klima entstand und zu kurzem, aber großem Format aufblühte. Das Paradebeispiel dieser Zeit und ein wegweisendes Stück Kino ist der Spielfilm LETJAT SHURAWLI von Michail Kalatosow. Visuell noch heute bestechend und legendär, gehört der Film zu jenen Werken, die sich überzeugend gegen den Krieg auflehnten. 

Angesiedelt ist er 1941 in Moskau, kurz vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. Boris und Weronika sind ein Liebespaar, sie lässt sich von ihm „Eichhörnchen“ nennen, und die beiden beobachten den Zug der Kraniche über der Stadt. Nach dem Ausbruch des Krieges meldet sich Boris freiwillig zur Front und wird am Tag vor Weronikas Geburtstag eingezogen. Sie kann sich nicht von ihm verabschieden und Boris kann nur sein Geburtstagsgeschenk, ein Spielzeug-Eichhörnchen, zurücklassen. Weronika wird später von Boris’ Familie aufgenommen. Boris’ Vater Fjodor Iwanowitsch ist Arzt, außerdem leben noch Boris’ Schwester Irina, sein Cousin, der Pianist Mark, und die Großmutter in der Wohnung. Mark war schon immer in Weronika verliebt und nutzt die Abwesenheit von Boris dazu, sie zu verführen.